9. Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
Und dennoch
Wieder wirft es Jesus nieder – die Last wird immer schwerer. Das Gefühl des Alleinseins nimmt zu. Die Kräfte schwinden mehr und mehr. Da kommt die Versuchung, einfach liegen zu bleiben, nicht mehr aufzustehen, bis irgendwann ein Lebensfunke aufflammt: Ein Dennoch gegen die Erschöpfung. Gegen die Schwerkraft der Verzweiflung. Gegen die Resignation. Gegen das Aufgeben. Da wartet noch einer auf mich, da hofft noch einer, dass ich nicht aufgebe. Da wird ein Anderer durchhalten, weil ich nicht aufgegeben habe. Da schaut einer auf mich. Und dann geht er weiter, einen Schritt weiter.
Franz hat es gespürt im geschlossenen Lastwagen auf der Fahrt durch das nächtliche Paris zum Mont Valérien. Da schaut ein Mensch ihn an und er ist sein letzter Halt. Er ist das letzte menschliche Antlitz, in das er schauen kann. Ganz zum Schluss, bevor die Salve ihn trifft, richtet er seinen Blick fest auf Franz.