„Place de l’Abbé Franz Stock“
Es war eine Geste von weitreichender Bedeutung. Hier oben auf dem Mont Valérien waren die Kluft und die Entfremdung zwischen unseren beiden Völkern am tiefsten, und paradoxerweise sind hier die Wurzeln der Versöhnung und werden Zeichen der Freundschaft gesetzt.
Die eindrucksvolle Feierstunde, bei der die Versöhnung durch den Flaggenschmuck französischer und deutscher Fahnen noch unterstrichen wurde, erhielt zusätzliches Gewicht durch die Anwesenheit zahlreicher hochrangiger Ehrengäste aus Politik, Kultur und Wirtschaft. Unter anderem war der Präsident des französischen Senates, Alain Poher, der zweite Mann des Staates, erschienen. Die Stadt Arnsberg wurde durch eine Delegation des Stadtparlamentes vertreten, an der Spitze Bürgermeister Alex Paust.
Bischof Michel Kuehn vertrat die Diözese Chartres, Bischof François Favreau die Diözese Nanterre. Pierre Pflimlin, ehemaliger Präsident des Europaparlaments sagte in seiner Ansprache: „Wenn ich mich entschlossen habe, zu dieser Feierstunde zu kommen, dann darum, weil Abbé Stock etwas Unglaubliches verwirklicht hat, etwas, was beispielhaft bleibt. In der Stunde, wo wir Europa bauen, ist sein Andenken mehr denn je gegenwärtig. Aber heute, zu diesem Zeitpunkt, wo alle diese Veränderungen sich ereignen (es war der Zusammenbruch der marxistischen Systeme in ganz Osteuropa, d. Verf.) müssen Frankreich und Deutschland diese Verwirklichung fortsetzen und müssen ihre Bande festigen.“
Bundeskanzler Helmut Kohl, der gegen Ende des Jahres von dieser Namensgebung erfahren hatte, schrieb an den Bürgermeister von Suresnes, Monsieur Dupuy: „Ich habe mich über diese Geste sehr gefreut. Sie gilt einer Persönlichkeit, die in schlimmer Zeit ein bewegendes Zeugnis der Humanität gegeben hat. Durch sein Werk der Nächstenliebe hat Abbé Franz Stock dazu beigetragen, daß Mauern aus Haß zwischen unseren beiden Völkern keinen Bestand haben konnten. Zu Recht würdigen wir Franz Stock als einen Vorboten und Wegbereiter deutsch-französischer Verständigung.“