Um eine Zugangsmöglichkeit zu den Wehrmachtsgefängnissen in Paris zu erhalten, erreichte es Franz Stock am 10.06.1941 zum Standortpfarrer im Nebenamt ernannt zu werden. Er lehnte eine Wehrmachtsuniform ab und trug hier eine Rotkreuz-Armbinde. Es gibt hiervon keine Aufnahmen, sondern neben Erzählungen nur verschiedene Zeichnungen. Auch in den bekannten Fernsehdokumentationen trägt der Darsteller ein solche Armbinde.
Seit dem 20. Juli 1962 (Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler) befindet sich die Rotkreuz-Armbinde von Franz Stock im Altar der Kirche St. Philippus und Jakobus in Herdecke.
Neben der Kreuzreliquie lagern dort besondere Dokumente: Schriftstücke bzw. kleine Gegenstände von (Blut-)Zeugen für die Menschlichkeit gegenüber der Nazi-Diktatur. Während das Kreuz symbolisch für die Opferbereitschaft steht, stammen die handschriftlichen Zeugnisse von Personen, die zwar nur vereinzelt in den Heiligenstand erhoben wurden, aber allesamt in der Gräuelzeit des Nationalsozialismus christliche Werte hoch hielten sowie bis auf zwei Ausnahmen Widerstand gegen Hitlers Diktatur leisteten und dies überwiegend nicht überlebten.
Darunter ein handschriftlicher Regimentsbefehl des gescheiterten Hitler-Attentäters Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Briefe von Pater Alfred Delp, Eugen Bolz und von Clemens August Graf von Galen, von 1933 bis 1946 Bischof von Münster, 1946 zum Kardinal erhoben und 2005 selig gesprochen.
Werfen Sie hier einen virtuellen 360°-Blick in die Kirche: http://panorama.erzbistum-paderborn.de/vtour_107_herdecke_st-philippus-u-jakobus/