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Wanderausstellung in Dortmund (Bonifatiusgemeinde)

DSC 0406Unsere Wanderausstellung "Franz Stock - Versöhnung durch Menschlichkeit" wurde vom 20. Mai bis zum 4. Juni in der Katholischen Kirchengemeinde St. Bonifatius Dortmund-Mitte gezeigt.

Anlass der Ausstellung war das 60. Jubiläum der Jumelage zwischen der Bonifatiusgemeinde und der französischen Partnergemeinde St. Louis (= St. Ludwig) in Besançon.

Adresse:
Katholische Kirchengemeinde St. Bonifatius Dortmund-Mitte
Bonifatiusstraße 3, 44139 Dortmund

 

Pfingsten 2023: Die Franz-Stock-Ausstellung und die Jumelage Dortmund - Besançon

Wanderausstellung  in DortmundAm diesjährigen Pfingstfest 2023 feierten die beiden Gemeinden St Louis Besançon und St. Bonifatius Dortmund das sechzigjährige Jubiläum ihrer Gemeindepartnerschaft.

Für die Priester am Ursprung unserer Jumelage stand außer Frage, dass die Versöhnungsarbeit auf der Ebene unserer Gemeinden eine geistliche Dimension haben müsse.

Dank dieser Dimension konnte vielfältiges altes Leid und Misstrauen überwunden werden, konnte echter und tiefer Frieden geschaffen werden. Es ist daher kein Zufall, dass unsere Begegnungen seit den Anfängen unter dem Vorzeichen des Pfingstfestes stehen, Fest der Ausgießung des Heiligen Geistes, der alles erneuert.

Wir haben das diesjährige Fest unter drei Perspektiven gefeiert, im Rückblick auf die Vergangenheit, in der Auseinandersetzung mit den Fragen unserer Gegenwart in Dortmund und in der Hoffnung auf eine gelingende Zukunft in Europa.

Am ersten Abend ging der Blick unserer französischen Gäste zurück bis in die Zeiten vor der Gründung des Bistums Paderborn - heute partnerschaftlich dem Bistum Le Mans verbunden - und in die sechziger Jahre zur Gründung unseres Austausches. In diese Veranstaltung fügte sich die Präsentation der Franz-Stock-Ausstellung als inhaltliches Zentrum ein. Vor allem für die jüngeren Gemeindemitglieder eröffnete sie völlig neue Blicke auf die dunklen Kapitel der deutsch-französischen Geschichte und machte einigen erstmals deutlich, wie unendlich dankbar wir allen Menschen sein dürfen, die als "Brückenbauer zwischen Frankreich und Deutschland", als Zeichen von Gottes Frieden gewirkt haben, im Besonderen Franz Stock, aber auch für unsere Gemeinden Père Lonchampt und Pastor Adolf März.

Da wir die Ausstellung auch über die Pfingstwoche hinaus noch in unserer Kirche zeigen konnten, stellten wir das Wirken Franz Stocks noch in einem weiteren Vortrag vor, diesmal mit dem Akzent auf seine schon frühen Beziehungen zu Menschen in Frankreich. Verschiedene Reaktion unserer französischen Freunde nach der Pfingst-Präsentation hatten uns gezeigt, dass ihnen vor allem Marc Sagnier und Joseph Folliet wohlbekannte Namen waren, die uns allerdings bisher wenig sagten, aber mehr mit uns zu tun hatten, als man glauben könnte.

So lernten wir mit Erstaunen, dass Friedensaktivist und Publizist Marc Sagnier sich als französischer Abgeordneter schon 1923 gegen die Besetzung des Ruhrgebietes ausgesprochen hatte, 1926 das internationale Treffen "Frieden durch die Jugend", an dem auch Franz Stock teilnahm und bei dem dieser Joseph Folliet kennenlernte, ausgerichtet hatte, 1929 die erste französische Jugendherberge eröffnete, im Zweiten Weltkrieg seine Zeitung der Resistance zur Verfügung stellte und, von der Gestapo verhaftet, im Gefängnis Fresnes Franz Stock wiedertraf.

Und wir erfuhren von Joseph Folliet, beim Friedenstreffen 1926 Wortführer der Franzosen, der 1927 die "Compagnons de St François" gründete (deren erstes deutsches Mitglied Franz Stock wurde), der dafür sorgte, dass Franz Stock als erster Deutscher seit dem Mittelalter am Institut Catholique in Paris als Student akzeptiert wurde, der auch Priester werden wollte, den der Regens aber eher für ein säkulares Leben geeignet hielt, der bis zu Stocks Tod den Kontakt zu ihm hielt und seinen öffentlichen Nachruf schrieb, der nach dem Krieg die Zeitung "La vie catholique" gründete, am Entstehen von Pax Christi beteiligt war und an den Vorbereitungen für das Zweite Vatikanische Konzil, der der französische Experte dieses Konzils war und der 1968, im Alter von 65 Jahren doch noch zum Priester geweiht wurde.

Wir hörten von der Bedeutung des damaligen apostolischen Nuntius Roncalli für Franz Stock und für das Seminar hinter dem Stacheldraht; Roncalli, der spätere Papst Johannes XXIII., Verkünder des Zweiten Vatikanischen Konzils…Oder davon, dass der Theologe, Maler, Dichter Lothar Zenetti einer der Seminaristen des Stacheldrahtseminars war…

Durch die Franz-Stock-Ausstellung wurde uns überdeutlich klar, dass wir alle ein "réseau" bilden, ein Netz vielfältiger Verknüpfungen, über Generationen hinaus dazu gerufen, den Frieden weiterzutragen.



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